H.-C. Koglin

Bilder / Graphik / Objekte

Arbeiten von H.-C.-Koglin
Hans-Christian Koglin hat sich, angeregt durch seinen Mentor Georg Gresko, während seiner Ausbildung an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg intensiv mit dem Surrealismus und den Entdeckungen des Unbewussten beschäftigt und dieses Gebiet im Grunde nie wirklich verlassen. Oft nahm er Vorgefundenes und verwandelte es, erfand Neues und überraschte stets mit seinen Ergebnissen. Er wollte die Betrachter mit seinen Arbeiten zum Nachdenken bringen, ihnen einen Spiegel vorhalten, sie aufrütteln. Die Rolle des Individuums in der Massengesellschaft lag ihm sehr am Herzen, er prangerte frühzeitig die Verschmutzung und Ausbeutung der Umwelt an und wies mit seinen Ölbildern, Graphiken und Zeichnungen auf die jahrhundertelange Unterdrückung der Frau durch das Patriarchat hin.
Sein größtes Anliegen war jedoch die Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt in jeder Form. Zu sehr hatte er die Auswirkungen des zweiten Weltkriegs als Kind erfahren müssen, hat auf der Flucht aus Pommern so viel Elend, Angst und Brutalität erlebt, dass er dieses Thema immer wieder aufgriff, anprangerte und vielleicht auf diese Weise sogar ein Stück weit für sich selbst aufarbeitete.
Der ihm eigene Humor allerdings rettete ihn vor allzu viel Düsternis. Wer genau hinschaut, wird in einer großen Zahl seiner Arbeiten versteckte humorvolle Anspielungen entdecken können. Und er hatte Lust am Spiel: dem mit Formen und Farben. Auch hier widersetzte er sich dem Konventionellen, schuf durch Verdrehung und Verzerrung neue Aspekte der Betrachtung, setzte dieses Mittel aber auch zur Betonung ihm wichtiger Sachverhalte ein.
Koglin hat selten laut opponiert, bezog jedoch Stellung und verweigerte sich vielen Strömungen, die seinen Lebens- und Arbeitsweg kreuzten. Er widersetzte sich, indem er seinem eigenen Gefühl folgte und sich weder Galeristen noch einer Kunstrichtung unterordnete. So blieb er unabhängig und vermied dadurch das, was er nicht ertrug: Beliebigkeit. Nicht zuletzt um diese zu vermeiden, arbeitete er hart und konsequent, vor allen Dingen aber mit einer fast übermenschlichen Geduld. Das zeigt sich nicht zuletzt in der handwerklichen Vollkommenheit seiner Kunst-Stücke. Er ist sich Zeit seines Lebens treu geblieben und blieb, wie Prof. Dr. Leppien anmerkte, auf dem Gebiet, das er sich dreißig Jahre zuvor erobert hatte, erkundete immer neue Pfade, entdeckte Zwischenverbindungen und schöpfte aus seinen Erfahrungen - seine Kunst reifte.

Gotlind Koglin
Prof. Dr. Leppien